Aufbruch bei gutem Wetter. Das Zelt ist kaum nass und kann bedenkenlos in den Rucksack gepackt werden. Wir klettern von unserem Zeltplatz zurück zum Weg und wandern in kurzer Zeit bis zur Lizumer Hütte. Die Aussicht zurück auf den Karwendel ist großartig und die hell beleuchteten Berge mit den kleinen Wölkchen dazwischen wirken wie gemalt. Der freundliche Wirt auf der Lizumer-Hütte füllt uns die Wasserflaschen während wir uns mit Niko unterhalten. Der ist heute allein. Die zwei anderen aus seiner Gruppe versuchen, per Anhalter nach Wattens zu kommen, um dort ein paar Wanderschuhe zu kaufen, die alten haben gestern den Geist aufgegeben. Er wird sich also heute auf eine Tagestour beschränken und gegen Abend wieder zur Lizumer Hütte zurückkehren. Wir hingegen wandern bei wunderschönem Wetter Richtung Tuxer-Joch-Haus los und erreichen nach einem steilen Aufstieg den Pass über dem Junssee. Der Olperer mit seinem Gletscher ist nun recht nah und wir können die Scharte, den höchsten Punkt der München-Venedig-Wanderung, über die wir morgen müssen, ausmachen. Weiter bergab durch ein kleines Tal und nochmal kurz bergauf bis der Weg in Serpentinen fast 1000 Meter hinab ins Mitterkar führt. Am Wasserfall im Talgrund rasten wir kurz und schütteln die Füße von dem langen Abstieg aus. Der Rest der Tagesetappe führt uns noch einmal 300 Meter auf einer gut ausgebauten Straße bergauf zum Tuxer-Joch-Haus. Obwohl recht viel los ist, bleiben wir dort, um unser Zelt nicht unter einem Skilift aufbauen zu müssen und essen in der freundlich geführten Hütte gut zu Abend.
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